Wie funktioniert Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffverarbeitung? Dieser Frage gingen Studierende des Studiengangs „Ingenieurwissenschaften“ im Modul „Nachhaltige Kunststoffverarbeitung“ bei mehreren Exkursionen nach – und lernten Unternehmen kennen, die innovative Recyclinglösungen umsetzen.
Den Auftakt machte die Böhme GmbH Wertstofferfassung in Rehau. Geschäftsführer Stefan Böhme berichtete über Herausforderungen bei Sortierung und Recycling sowie über Greenwashing und die Berechnung von Recyclingquoten. Betriebsleiter Lars Hillebrand führte durch die moderne Sortieranlage mit NIR-Scannern und automatisierten Systemen. Danach ging es zur POLIFILM Gruppe und zur POLICYCLE Deutschland GmbH. Thomas Schlüter, Tino Amler und Ralf Hoffmann erläuterten technische Prozesse und Strategien im Folienrecycling. Besonders beeindruckte die Recyclingproduktion – das „Wohnzimmer“ von Werkleiter Amler – durch innovative Verfahren und Begeisterung für nachhaltige Lösungen. Die Besuche bei KomRec-ReCond GmbH und Barthmann Recycling GmbH zeigten schließlich, wie aus Industrieausschuss wieder hochwertige Rezyklate entstehen. Geschäftsführer Olaf Thannheiser verwies auf die Bedeutung dieses Ansatzes mit Blick auf die kommende EU-Ökodesign-Verordnung. Den Abschluss bildete Anfang Juni 2025 das Pionierunternehmen Saperatec. Entwicklungsingenieur Tobias Otto demonstrierte, wie das Unternehmen Polyethylenbeschichtungen aus Verbundmaterialien trennt und als Rezyklat wieder nutzbar macht – ein wichtiger Beitrag zu geschlossenen Materialkreisläufen.
Die Exkursionen machten deutlich: Nachhaltigkeit in der Kunststoffverarbeitung erfordert technisches Know-how und Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschung und angehenden Fachkräften. Danke an alle Beteiligten für die wertvollen Einblicke!